Hi, How Can We Help You?
  • Smarter Datenaustausch | digital. standardisiert. sicher.

Blog

Oktober 18, 2024

SHIP im Einsatz bei der INSELGRUPPE

Interview mit Marcel Reinhard und Adrian Fuhrer von der INSELGRUPPE über die Integration von SHIP

Warum hat sich die INSELGRUPPE für SHIP entschieden?

Es gab hier keinen schwarz-weissen Entscheid. Die INSELGRUPPE war beim Projekt SHIP (Swiss Health Information Processing) von Anfang an dabei, wirkte in den Projektsteuerungsgremien aktiv mit und setzte sich stets für eine datenschutzkonforme Lösung ein. In diesem Rahmen haben zahlreiche Akteure der INSEL, von IT bis hin zur strategischen Ebene, am Projekt mitgewirkt. Als einer der First-Mover hat die INSEL SHIP vollständig in ihr SAP-System integriert. Seit Juli 2021 ist die INSEL produktiv mit SHIP im Einsatz. Die zentralen Vorteile von SHIP für die INSEL sind:

  1. Datenschutzkonforme Prozesse: Alle Abläufe sind entsprechend den geltenden Datenschutzbestimmungen gestaltet.
  2. Automatisierung: Einheitliche Abläufe ermöglichen eine Automatisierung der Prozesse.
  3. Medienbruchfreiheit: Der gesamte Ablauf erfolgt weitgehend automatisiert und ohne Unterbrechungen.

Wie häufig ist SHIP im Einsatz?

Die INSEL ist heute mit fünf, in Kürze mit sechs, Versicherungen im Meldungsaustausch verbunden. SHIP kommt täglich zum Einsatz und es werden heute rund 42 % – bald 50 % – der Fälle administrativ über SHIP abgewickelt. Dies bringt den zentralen Vorteil, dass bei einem Fall durchschnittlich 10 Minuten eingespart werden kann. Dauerte vorher die Abwicklung eines Falles 15 Minuten, so können wir mit SHIP diesen bestenfalls in 5 Minuten abwickeln, je nach Komplexität des Falles. Bei über 5’000 Kostengutsprachen pro Jahr (über SHIP-Prozess) summiert sich dies auf über 800 Stunden Arbeitszeit.

Wurden vor dem Einsatz von SHIP alle Fälle manuell bearbeitet, so fokussiert sich die Administration heute, auf die Fehler, welche ausgelenkt werden und nicht automatisiert verarbeitet werden können. Die Qualität in der Fallbearbeitung ist massgeblich gestiegen. Die Mitarbeitenden haben sich an die Abwicklung mit SHIP gewöhnt. Noch schöner wäre, wenn 100 Prozent der Fälle über SHIP abgewickelt werden könnten – aktuell läuft noch etwa 50 Prozent auf dem alten Prozess.

Wie verlief für Sie als First-Mover die Installation beziehungsweise Implementierung von SHIP?

Als eines der ersten Spitäler und das erste mit der Vollintegration in SAP war die Implementierung von SHIP sehr herausfordernd und zeitintensiv. Dennoch konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, die zukünftigen Teilnehmern helfen. So können heute Meldungen innerhalb von 14 Tagen mit einem neuen SHIP-Teilnehmer ausgetauscht werden.

Wie läuft der produktive Betrieb von SHIP?

Sehr zu unserer Freude, läuft der Betrieb äusserst stabil. Anfangs gab es zeitweise noch Wartungsfenster, bei welchen im Nachgang manuelle Eingriffe notwendig wurden. Dies ist zwischenzeitlich nicht mehr der Fall. Im Gegensatz zu anderen Systemen, bei welchen immer mal wieder mit Systemausfällen gekämpft wird, läuft der Betrieb mit SHIP sehr stabil und fehlerfrei.

Wo sehen Sie das grösste Potenzial von SHIP?

Das grösste Potenzial liegt in der Einbindung weiterer Akteure, insbesondere der Versicherungen.  Fachlich gibt es verschiedene Painpoints, beispielsweise bei den Verordnungen oder auch bei der Faktura. Technisch wäre die Abwicklung der Faktura bereits heute möglich, Use-Cases im ambulanten Bereich sind aktuell noch nicht möglich. Könnten diese über SHIP abgewickelt werden, würde dies zu weiterer Effizienz in der Administration führen.

Was schätzen Sie besonders an SHIP?

SHIP bietet mehrere Vorteile:

  • Vollständige digitale Abwicklung ohne Medienbrüche.
  • Verlust von Informationen wird ausgeschlossen.
  • Standardisierte Prozesse minimieren Fehlinterpretationen.
  • Hohe Automatisierung unter strengen Datenschutzvorkehrungen.
  • Stabilität und Akzeptanz als Branchenstandard.

Was ist Ihr grösster Wunsch in Bezug auf SHIP?

Ganz klar, dass weitere Versicherer – wie beispielsweise die CSS oder SUVA – am SHIP-Meldesystem teilnehmen. Dies würde allen Beteiligten einen erheblichen Mehrwert bieten und zögerliche Teilnehmer ermutigen, sich anzuschliessen. Die Stabilität und der Effizienzgewinn durch Skaleneffekte sind beeindruckend.

Seit der Einführung von SHIP in der INSELGRUPPE konnten wir unsere administrativen Prozesse entscheidend optimieren. Dank den automatisierten, datenschutzkonformen Abläufen und der vollständigen Integration in unser Klinikinformationssystem sparen wir bei jedem Fall wertvolle Zeit – bis zu 10 Minuten. Zudem profitieren wir von einem medienbruchfreien, standardisierten Prozess, der Fehler minimiert und die Qualität der Fallbearbeitung verbessert. Wir schätzen besonders die Stabilität des Systems und sehen grosses Potenzial, wenn weitere Versicherungen am SHIP-Netzwerk teilnehmen.

Marcel Reinhard, Leiter Ertragsmanagement und Adrian Fuhrer, Abteilungsleiter im Patientenmanagement, INSELGRUPPE